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Die Flavonsynthase (FNS) ist ein wichtiges Enzym der Flavonoidbiosynthese. Flavonoide sind Bestandteil pflanzlicher Nahrung des Menschen und tragen neben den Vitaminen zu den gesundheitsfördernden Wirkungen von Obst und Gemüse bei. Sie weisen u. a. antioxidative, tumor- und entzündungshemmende Wirkungen auf. Interessanterweise hat sich innerhalb der Pflanzenfamilie Apiaceae, der z. B. Möhre, Petersilie, Dill und Sellerie angehören, eine besondere Form der FNS entwickelt, die sich von der FNS anderer Pflanzenfamilien unterscheidet. Bei dieser FNS I handelt es sich um eine 2-Oxolgutarat-abhängige Dioxygenase. Dieser Enzymklasse gehört auch die Flavanon-3beta-Hydroxylase (FHT) an, ein weiteres Schlüsselenzym der Flavonoidbiosynthese, welches der FNS I sehr ähnlich ist und dennoch eine andere Reaktion katalysiert.
Yvonne Gebhardt entwickelt, basierend auf modernen Methoden der Gentechnik, eine Strategie zur Isolierung und zum Vergleich von FNS I und FHT: Durch gezielte Mutagenese von nur drei Aminosäuren gelingt es, FNS I-Aktivität in eine FHT einzuführen und durch fünf weitere Mutationen die FHT in eine FNS I umzuwandeln. Die Autorin beweist so, dass die FNS I aus der FHT entstanden ist. Die Arbeit richtet sich an Molekularbiologen und Biochemiker mit Interesse an sekundären Naturstoffbiosynthesen. |